Chronik

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 Chronologische Entwicklung der Arbeitsgemeinschaft Netzwerk Familie Baden-Württemberg

Die Entwicklung der Lebensqualität von Familien in Baden-Württemberg kam im Jahr 2004 durch die bundesweite Gründung von „Lokalen Bündnissen für Familie“ stärker in den Fokus. Insbesondere Themen der gesellschaftlichen Wertschätzung von Familien, der Familienfreundlichkeit in den Kommunen und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie wurden zu starken Anliegen.


Das Bundesservicebüro für die Unterstützung der zunehmenden Lokalen Bündnisse für Familie veranstaltete am 26.10.2004 eine Tagung zur Familienfreundlichkeit in Filderstadt. Dort schlug das gerade in Gründung befindliche Pforzheimer Bündnis für Familie vor, einen landesweiten Arbeitskreis zur Thematik „Kommunale Familienfreundlichkeit“ ins Leben zu rufen. Im Sinne des Grundsatzes „Voneinander zu lernen“ lud das Amt für Jugend und Familie der Stadt Pforzheim mit dem neuen Bündnis für Familien Pforzheim zu einem ersten Arbeitstreffen der Lokalen Bündnisse aus Baden-Württemberg am 30.03.2005 in Pforzheim ein. 2005 und 2006 kamen Kommunen, z.B. die Gemeinde Bodelshausen und der Ortenaukreis, landesweite Fachorganisationen wie die „Familien-Forschung“ des Landes und das Landesjugendamt des Kommunalverbandes Jugend und Soziales Baden-Württemberg (KVJS) hinzu. Allen gemeinsam war, landesweit einheitliche Handlungsfelder und Kriterien der Familienfreundlichkeit zu erarbeiten. Parallel dazu haben zahlreiche Kommunen die Ausarbeitungen zur Anwendung getestet.


In der Sitzung vom 20.10.2006 in Pforzheim wurde die erarbeitete Fassung als vorläufiger Schlussentwurf verabschiedet. Danach ergaben sich aus dem großen Kreis der Mitwirkenden einige zusätzliche Anregungen, die in der abschließenden Sitzung vom 12.03.2007 in Stuttgart aufgegriffen und abschließend durch die federführende Projektgruppe, bestehend aus der „Familien-Forschung“ des Landes, dem Landesjugendamt und der AG Netzwerk Familie Baden-Württemberg als „Handreichung Familienfreundlichkeit 2007“ verabschiedet wurde.


In der Sitzung vom 20.10.2006 vereinbarten gleichzeitig diese Vertreterinnen und Vertreter der Lokalen Bündnisse für Familie (LBFF) LBFF Göppingen (Ideenwerkstatt Landkreis), LBFF Karlsruhe, LBFF Mössingen, LBFF Ortenaukreis, LBFF Pforzheim und das Familiennetzwerk Reutlingen,  die Gemeinde Bodelshausen, der Regionalverband Heilbronn-Franken sowie die Fachorganisationen Familien-Forschung Baden-Württemberg und das Landesjugendamt Baden-Württemberg (KVJS) mit aktiver Unterstützung durch das „Bundesservicebüro Lokale Bündnisse für Familie“ die Gründung der Arbeitsgemeinschaft Netzwerk Familie Baden-Württemberg zur Fortführung des bisherigen Netzwerkknotens unter Einbeziehung der Lokalen Bündnisse für Familie im Land. Die Lokalen Bündnisse für Familie aus Ellwangen und Tübingen kamen als weitere Gründungsmitglieder hinzu.


Beginnend im Jahr 2004 bis zur Vorbereitung der Arbeitsgemeinschaft Netzwerk Familie Baden-Württemberg im Jahr 2006 war die themenspezifische Arbeit des entstandenen Netzwerkknotens der Lokalen Bündnisse für Familie Baden-Württemberg für mehr Familienfreundlichkeit eine Erfolgsgeschichte an überregionaler Zusammenarbeit und inhaltlich sehr praktischen Erfahrungen.


Gemeinsam haben das Bundesservicebüro und das Pforzheimer Bündnis für Familie zur offiziellen Gründung der landesweiten Arbeitsgemeinschaft am 15. Juni 2007 nach Stuttgart eingeladen. Wir starteten mit 13 Mitgliedern. Die organisatorische Aufbauarbeit wurde von Herrn Manfred Becker (bis Ende 2007 Jugendamtsleiter in Pforzheim und Koordinator des Pforzheimer Bündnisses für Familie) als gewählter ehrenamtlicher Sprecher der Arbeitsgemeinschaft federführend wahrgenommen. Er wurde am 19.11.2013 durch die Mitgliederversammlung zum Ehrenvorsitzenden gewählt.


Die wachsende Organisationsgröße machte das Mitwachsen der organisatorischen Binnenstruktur ebenso erforderlich wie die Stärkung der regionalen Vernetzung. Durch die zunehmende Wertschätzung der landesweiten Tätigkeit der Arbeitsgemeinschaft ergab sich eine finanzielle Basisförderung durch das Sozialministeriums Baden-Württemberg ab dem 01.10.2011 und die Mitgliedschaft im Landesfamilienrat am 22.11.2011.
 
Mit ein bis zwei jährlichen Netzwerktagungen bietet die Arbeitsgemeinschaft seit 2007 ihren Mitgliedern fachliche Informationen zu aktuellen wichtigen familienrelevanten Themen durch Expertinnen und Experten sowie die wesentliche Begegnung und den Austausch der Mitglieder mit ihren lokalen Aktivitäten und Erfahrungen. „Voneinander zu lernen“ ist eine zentrale Grundlage der Arbeitsgemeinschaft. Bei Bedarf kann zu besonderen Fragen auch durch den Vorstand fachliche Beratung gegeben oder vermittelt werden.


In den Jahren 2012/2013 hat die Arbeitsgemeinschaft das "Qualitätsprädikat Familienbewusste Kommune Plus" für baden-württembergische Kommunen entwickelt und 2014 veröffentlicht. Dabei geht es um die Ermittlung des Status an kommunaler Familienfreundlichkeit mit Empfehlungen für die weitere Entwicklung. Hier finden Sie mehr zum Thema Qualitätsprädikat.


Im Jahr 2014 erfolgte mit 8 Städten und Gemeinden in Baden-Württemberg ein Testlauf des Prüfkataloges mit Auswertung. Der Testlauf erbrachte ein gutes Ergebnis mit wenig Änderungsbedarf. Schließlich wurde das Qualitätsprädikat am 04.12.2014 in Baden-Württemberg öffentlich ausgeschrieben. 18 Kommunen  haben sich 2015 darauf beworben und auch erstmals das Qualitätsprädikat erhalten. Verbunden ist damit jeweils ein Ergebnisbericht, der der Kommune auf  Basis des Prüfergebnisses individuelle Empfehlungen übermittelt und somit die weitere kommunale familienbewusste Entwicklung unterstützt. Seither werden jährlich von baden-württembergischen Kommunen Qualitätsprädikate beantragt und vergeben.


2016 erfolgte die Umgründung der Arbeitsgemeinschaft in die Rechtsform als eingetragener Verein und wird seitdem fortwährend weiterentwickelt.

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